Erwachsenensport – Spielerische Ausdauer

Methoden des Ausdauertrainings

Die Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit kann durch verschiedene Methoden erreicht werden. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in Umfang und Intensität des Trainings.

Erwachsene Personen, die aus gesundheitlichen Gründen ein Ausdauertraining bestreiten und ihre Fitness verbessern möchten, wählen eher die umfangbetonteren (Dauer- oder Intervallmethode) als die intensitätsbetonten Methoden (intermittierende resp. Kontroll- und Wettkampfmethode). Die Anwendung zu intensiver Trainingsmethoden kann bei den Zielgruppen im Erwachsenensport eher zu Motivationseinbrüchen und Verletzungen führen. Das Verhältnis von Umfang und Intensität entsprechend einer bestimmten Methode wird in folgender Grafik ersichtlich:

Erwachsenensport: Methoden des Ausdauertrainings
Verhältnis von Umfang und Intensität bei den verschiedenen Trainingsmethoden. Hegner, 2009, S. 203.

Dauermethoden: Kontinuierliche Belastung über eine längere Zeit. Bleibt die Intensität dabei konstant, spricht man von «kontinuierlicher extensiver/ intensiver Dauermethode» – je nach Tempo. Beispiel: Dauerlauf in flachem Gelände über 60 Minuten. Variiert die Intensität, wird mit der «variablen Dauermethode» trainiert. Beispiel: Fahrtspiel, d. h. kontinuierlicher Lauf mit wechselndem Tempo bzw. wechselnder Intensität (coupiertes Gelände oder wechselnder Führungsläufer).

Intervallmethoden: Systematischer Wechsel von Belastung und Erholung. Die Länge der Pausen lässt nur eine unvollständige Erholung zu («lohnende Pause»). Die Pausen können aktiv (z. B. lockeres Traben) oder passiv erfolgen.
«Extensive Intervallmethode»: Mittel- und Langzeitintervalle bei lockerer bis mittlerer Intensität und kurzen Pausen. Beispiel: 6 × 2 Minuten Laufen mit je 1 Minute Pause.
«Intensive Intervallmethode»: Kurz- und Mittelzeitintervalle bei harter Intensität und längeren Pausen. Beispiel: 5 × 400 Meter Laufen und je 2 Minuten Pause oder Pulspause (bis die Pulsfrequenz 120 Schläge pro Minute erreicht).

Wiederholungsmethoden: Wechsel von Belastung und Erholung bei mittlerer bis sehr harter Intensität und langen Pausen (nahezu vollständige Erholung). Die Pausen können aktiv (z. B. lockeres Traben) oder passiv erfolgen. Beispiel: 3 × 400 Meter Laufen mit je 15 Minuten Pause.

Intermittierende Methoden: Hochintensive und sehr kurze Belastung von höchster Qualität im Wechsel mit kurzen Phasen aktiver Erholung. Beispiel: Sprint (20 Meter) – lockeres Traben (10 Sekunden) – technischer Dribblingparcours – lockeres Traben – 5 Hürdensprünge – lockeres Traben – Zweikampf mit Torschuss (7 Sekunden) – lockeres Traben – Sprint (20 Meter) – lockeres Traben etc. Gesamtdauer: 1 bis 3 × 5 bis 10 Minuten.

Kontroll- und Wettkampfmethoden: Belastung unter Test- und Wettkampfbedingungen. Beispiele: Halbmarathon für Marathonläufer; Testspiele.

Die Dauermethoden sowie die extensive Intervallmethode sind Trainingsformen für die Grundlagenausdauer. Intensivere Belastungsformen (intensive Intervall-, Wiederholungs-, intermittierende und Wettkampfmethode) werden vor allem im Training der spezifischen Ausdauer während der Vorbereitungs- und Wettkampfphase angewendet.

Die Intensitätsstufen für Ausdauerbelastungen («sehr locker», «locker», «mittel», «hart», «sehr hart») können mit anderen Trainingsparametern (z.B. subjektives Belastungsempfinden, Sprechregeln, Energiestoffwechsel, Trainingswirkung) in einen Zusammenhang gesetzt werden. Auf mobilesport.ch befindet sich eine hilfreiche Tabelle, welche die Beziehung zwischen den verschiedenen subjektiven, physiologischen und trainingswissenschaftlichen Aspekten verdeutlicht.