Monatsthema 08/2018

Kin-Ball

Respekt voreinander, Teamgeist und kontinuierliche Beteiligung aller Mitspielenden: Kin-Ball orientiert sich an diesen sportlichen Werten. Dazu kommen technisch einfache Gesten und ein paar grundsätzliche taktische Aspekte – und schon hat man eine Teamsportart, bei der alle Teilnehmenden auf ihre Rechnung kommen.
Foto: Action-Bild – Zwei Teams im vollen Einsatz

Erstmals tauchte Kin-Ball vor dreissig Jahren in den Sporthallen auf. Erfunden wurde die Sportart vom Frankokanadier Mario Demers. In seiner Heimat wird das Spiel seit mehr als zehn Jahren in Schulen und in Klubs gespielt. Die Werte, die das Spiel vermittelt – darunter Solidarität (alle Spieler müssen sich am Angriff beteiligen) und gegenseitiges Unterstützen (ein Spieler allein kann den Ball nicht kontrollieren) – geben auch ängstlichsten und/oder in herkömmlichen Teamsportarten ungeschickteren Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, mitzuhalten und bei der körperlichen Betätigung erfolgreich mitzuwirken. Dank der einfachen Technik macht Kin-Ball-Spielen sofort Spass!

Beliebter Breiten-, aber auch Wettkampfsport

Abgesehen von populären Turnieren, bei denen Jung und Alt Kin-Ball kennenlernen und unter Freunden spielen können, überzeugt eine 2011 gegründete Meisterschaft auch Spielerinnen und Spieler, die auf Wettkampfadrenalin aus sind. Ab der kommenden Saison sind denn auch alle Kategorien – Damen, Herren, Junioren – vertreten. In der ersten, 2010 vom Bundesamt für Sport publizierten mobilespraxis 69, standen die spieltechnischen Grundlagen im Zentrum sowie kleinere und grössere auf Kin-Ball zugeschnittene Spiele. Eingang fanden dabei auch einige Strategien, damit die von der damals neuen Sportart Angesteckten sich auch von ihren wettkampfmässigen Formen begeistern lassen konnten. Das vorliegende Monatsthema vertieft diese taktische Seite für Kin-Ball- Trainer. Aber auch für Sportlehrerinnen und Sportlehrer der Sekundarstufen I und II, die den kompetitiven Aspekt der Sportart stärker betonen wollen, sind angesprochen.

Wann? Und weshalb?

Auf den folgenden Seiten finden Kin-Ball-Interessierte Hinweise zur Wahl einer Spiel-Strategie. Die zahlreichen Videos und Reihenbilder helfen ihnen dabei, sich die verschiedenen Elemente und Spielphasen anzueignen und die Palette der Bewegungsmuster ihrer Spielerinnen und Spieler zu erweitern. Das Monatsthema präsentiert gezielte Übungen und Spielformen, die sich leicht in die Praxis umsetzen lassen. Mit den drei Lektionen können Trainer und Sportlehrerinnen bestimmte Themen an ihre Schülerinnen und Schüler vermitteln. Die Inhalte lassen sich den Bedürfnissen entsprechend anpassen.

 

Dauer einer Partie

Eine Partie dauert offiziell so lange, bis eines der Teams drei Spielabschnitte (insgesamt maximal sieben Spielabschnitte) bei den Erwachsenen (über 16-Jährige) oder aber zwei Spielabschnitte (insgesamt maximal fünf Spielabschnitte) bei den Junioren (unter 16-Jährige) gewonnen hat. Ein Spielabschnitt wird auf 13 Punkte gespielt. Bei 11 Punkten verlässt das schwächste Team das Feld und das Spiel geht weiter, bis eines der beiden verbliebenen Teams den 13. Punkt erzielt.

Beim Training oder im Unterricht können die Teams auf zwei Arten gegeneinander antreten:

  • Nach Punkten: Die zu erzielende Punktzahl wird je nach der zur Verfügung stehenden Zeit festgelegt (minimal fünf Punkte, Spielabschnitt ohne Ausscheiden eine Mannschaft).
  • Nach Zeit: Die Spieldauer wird der zur Verfügung stehenden Zeit angepasst (kein Team scheidet aus).

Das Monatsthema als pdf