Praxisbeilage 69

Kin-Ball

Wegen seiner einfachen Regeln ist Kin-Ball leicht zu erlernen und verschafft den Spielenden schnelle Erfolgserlebnisse. Das Spiel fördert Zusammenspiel und -arbeit im Team, Sportgeist und nicht zuletzt auch die Gesundheit. Für die Schule eignet es sich hervorragend.

Erfunden wurde die Sportart Kin-Ball 1986 in Quebec (Kanada) von Mario Demens, einem Sportlehrer. Es wird heute in rund zwölf Ländern weltweit gespielt und mittlerweile gibt es über 3,8 Millionen aktive Spieler in diesen Ländern. 2001 wurde die erste Weltmeisterschaft durchgeführt und inzwischen findet auch eine Europameisterschaft statt. Das Spiel macht neugierig und begeistert.

Alle sind gleich

Gespielt wird mit einem riesigen Ball von 1,22 m Durchmesser, der knapp 1 Kilogramm wiegt. Dies macht Kin- Ball zu einem sicheren und unterhaltsamen Spiel für Menschen aller Altersgruppen. Kinder fangen schon damit an, wenn sie in die Schule kommen. Sportlichkeit steht im Vordergrund, Körperkontakt und verbale Attacken werden nicht geduldet. Somit ist auch das Verletzungsrisiko sehr gering. Im Kin-Ball ist jede Spielposition gleichwertig.

Das Punktesystem sichert, dass alle Teams – im Fachjargon auch Zellen genannt – Punkte machen, und dass alle Spieler immer den Ball berühren müssen. Jeder der 4 Mannschaftsmitglieder muss direkt am Spielgeschehen teilnehmen, da es sonst Punkte wegen Fehler für die anderen Mannschaften gibt (also kein Spiel, in dem ein paar gute Spieler alles alleine machen können). Somit gewinnt das Team und nicht ein einzelner Spieler. Alles Gründe, die Kin-Ball zum idealen Spiel im Rahmen der Schule machen, da es sich auch besonders gut dazu eignet, in gemischten Teams zu spielen.

Auch die Tatsachen, dass man nur wenig Platz braucht oder grosse Klassen aufteilen (z. B. 3:3:3 auf je einer Hallenhälfte) kann, tragen dazu bei. Der Herzkreislauf wird auf spielerische Art und Weise gefördert und die technischen Besonderheiten sind so einfach, dass man nach nur wenigen Minuten Einführung sofort ins Spiel einsteigen kann.

Spielen und lernen

In dieser Praxisbeilage führen wir Sie zu Beginn in die wichtigsten Grundregeln und Basistechniken dieser Sportart ein. Darauf folgen bekannte und weniger bekannte Spielformen, übersetzt in die Sportart «Kin-Ball». Vier Seiten widmen sich der Verfeinerung von Spieltechniken. Und am Schluss erhalten Sie einen Einblick in taktische Elemente des Spiels, damit fortgeschrittene Klassen den Wettkampfgeist dieses Spiel noch intensiver erfahren können.