Intervalltraining

Fortschritte prüfen

Unter Monitoring im Schulsport versteht man die Beobachtung des Unterrichts, um die Belastung und die individuelle Beanspruchung zu quantifizieren. Mithilfe der gesammelten Informationen soll die Belastung im Unterricht gesteuert werden.
Foto: 3 Mädchen beim Fussballspielen in der Halle.

Monitoring im Schulsport und speziell bei Intervalltrainings ist für die Optimierung des Unterrichts sinnvoll. Wichtig: Bei Intervallbelastungen (z.B. HIAT) muss eine genügend hohe Intensität erreicht werden, um eine physiologische Anpassung zu erzielen. Mit einem Monitoring wird überprüft, ob die Intensität ausreichend hoch ist, um den gewünschten Trainingseffekt zu erreichen.

Belastung und Beanspruchung

Die Belastung einer sportlichen Aktivität ergibt sich aus den externen Faktoren Dauer, Intensität und Modalität. Die Beanspruchung wird in objektiv und subjektiv unterschieden. Die objektive Beanspruchung entspricht der Messung von physiologischen Parametern wie der Herzfrequenz, dem Laktat oder der Sauerstoffaufnahme. Die subjektive Beanspruchung beschreibt das individuelle Belastungsempfinden. Dies wird als Rate of Perceived Exertion (RPE) bezeichnet (Foster et al., 2001). Der Grad der Beanspruchung hängt von der Belastung, vom Fitnessniveau und den körperlichen Voraussetzungen der Schüler ab.

Trainingsload quantifizieren

Der Trainingsload ist die Gesamtbelastung einer Sportlektion, die sich aus der Lektionsdauer und der Beanspruchung zusammensetzt. Multipliziert man die Dauer der Belastung in Minuten mit  der subjektiven Beanspruchung (Foster-Skala), erhält man die Session Rate of Perceived Exertion (S-RPE). Diese entspricht dem Trainingsload einer Lektion (Borresen & Lambert, 2009).

Beispiel: Die Schüler notieren am Ende der 45-minütigen Sportlektion mittels Foster-Skala ihre Beanspruchung für die gesamte Lektion. Gibt ein Schüler den Wert 7 an, wird der Trainingsload wie folgt berechnet: 45 × 7 = 315. Bei einer Doppellektion würde der Wert verdoppelt (x Faktor 90).

Da die Lektionsdauer vorgegeben ist, unterscheidet sich der S-RPE von Schüler zu Schüler lediglich durch die subjektiv empfundene Beanspruchung. Es ist anzustreben, dass sich diese in jeder Lektion unterscheidet. Dies wird durch die Variation von Aufgabenstellungen erreicht.

Sinnvolle Messsysteme

Zur Quantifizierung der Belastung im Sportunterricht gibt es mehrere Möglichkeiten: Planung der Lektion (Kennzeichnung der Belastungs- und Pausendauer), Messung von Kräften oder Beschleunigungen (z.B. Aktivitätssensoren), Quantifizieren der Aktionen und der Art der Belastung (Modalität).

Um die Beanspruchung zu quantifizieren sind im Schulsportunterricht folgende Parameter sinnvoll: : Herzfrequenz, individuelles Belastungsempfinden sowie subjektive Einschätzung durch eine Zweitperson.

Praktische Anwendung

Der einfachste Weg zur Erfassung der Beanspruchung ist die Verwendung eines Belastungsbeurteilungsbogens. Dieser wird von den Schülern ausgefüllt und kann von einer Zweitperson ergänzt werden. In der Beispiellektion (siehe «Mehr zum Thema) wird eine mögliche Umsetzung mit einem Beurteilungsbogen aufgezeigt.