Spielfestival

Bewegungsdrang ausleben, Erlebnisse teilen

Spass, Bewegungsdrang ausleben, gemeinsame Erlebnisse: Ansprüche, die ein Spieltag erfüllen sollte, wenn er den teilnehmenden Kindern in guter Erinnerung bleiben soll. Den roten Faden durch unser «Spielfestival» gibt die Sportart Fussball vor.

Spielfestival: Bewegungsdrang ausleben, Erlebnisse teilen (1)
Kinder wollen spielen. Und wenn sie etwas bereits kennen, macht es noch mehr Spass.

Spielfeste sind eine Bühne für die Kinder. Ein Spielevent ist ein Rahmen, den die Kinder mit fröhlichem Spielen und dem Stolz auf gezeigtes Können in den Bewegungsaufgaben füllen. Ein Erlebnisraum für erfolgreich zu bestehende Herausforderungen, der ihnen Anerkennung vermittelt. Erwachsene (Leiter, Eltern, Betreuer und Helfer) sorgen dafür, dass diese Erlebniswelt entstehen kann, dass alles gut abläuft und dass Kinder Erfolge erleben.

An einem Spielanlass können einige Dutzend bis einige Hundert Mitspieler mitmachen. Und er kann bis zu zwei Stunden dauern. Er kann auch kürzer sein, an einem Trainingsabend stattfinden, an einem Abend im Camp, an einem Wochenende im Dorf.

Vielseitige Förderung

Die Spiele und Bewegungsaufgaben, Circuits und Stafetten sind so anlegt, dass die Kinder auf spielerische Art viele Bewegungsgrundformen (siehe Artikel «Vielseitigkeit fördern») üben. Das Rückgrat eines Spielfestes kann das gleiche Spiel sein, das mehrmals erlebt und durch andere Bewegungsformen ergänzt wird.

Bei aller Betonung der Vielseitigkeit sollen die Kinder mehrmals auf das Gleiche stossen können. Denn es macht keinen Spass, im 5-Minuten-Takt nur immer wieder etwas völlig Neues beginnen zu müssen. Der «Aha-das-kennen-wir bereits»-Effekt ist für Kinder besonders wichtig.

In Gruppen durch das Spielfest begleiten

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Erwachsene dabei haben: Für kleinere Kinder ist das besonders wichtig.

Kleine Kinder brauchen Unterstützung: Denken Sie an Hilfestellung beim Schuhe binden, Trinken, auf die Toilette gehen usw. Kinder fühlen sich auf einem unübersichtlichen Platz rasch verloren, wenn sie ihre Gruppe nicht an einer ihnen bekannten Person erkennen.

Zudem müssen Kinder wissen, wie weit sie sich entfernen dürfen. Und dass sie sich immer wieder zurück melden müssen.

Aufgaben und Spiele erklären

Kleinere Kinder verstehen schriftliche Anweisungen nicht. Darum sollen im Spielfest viele bereits bekannte Spiele und Bewegungsformen vorkommen. Kinder müssen nämlich während eines solchen Events gleichzeitig neue Spiele ausüben und die ihnen vorerst unbekannte Struktur verstehen.

Auf ein Spielfest hin muss man die Kinder also schrittweise vorbereiten und die einzelnen Spielformen und Bewegungsaufgaben vorher ins Training einbauen. Spiele und Übungen kann man bei den jeweiligen Feldern mit Zeichnungen oder einfachen Skizzen vorstellen. Bei kleineren Kindern erklärt sie jemand aus dem Kinder-Team vor Ort.

Jedes Kind in einer Spielgruppe

An einem Spielfest können sehr viele Kinder mitmachen. Jedes Kind gehört aber zu einer Gruppe. Je nach Alter der Kinder sind verschieden grosse Teams sinnvoll. Reservespieler gibt es nicht.

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Wichtig ist, dass die Kinder ständig aktiv sind und nicht zu Zuschauern degradiert werden.

Es spielt keine grosse Rolle, wenn einzelne Gruppen ein Kind weniger oder mehr haben. Hauptsache alle sind aktiv dabei.

Wie bildet man die Spielgruppen?

Jedes Kind fischt aus einem Topf ein Gruppenzeichen, dann sucht es damit seine Mitspieler. Oder jedes Kind zieht ein Tierbild. Dann gibt es sich mit typischen Bewegungen zu erkennen und sucht so seine «Herde », also die Spielgruppe. Das entsprechende Plüschtier ist dann das Maskottchen.

Alle machen bis zum Schluss mit

Turniersysteme mit Ausscheiden, so dass am Schluss nur noch zwei Teams den Final spielen, sind gegen die Spielfreude der Kinder gerichtet. Es ist für Kinder enttäuschend, wenn sie nach der ersten Spielrunde schon ausscheiden. Alle Kinder wollen viel lieber weiter mitspielen und dabei sein, statt als passive Zuschauer auf den Schluss warten zu müssen.

Der Anfang ist ein wichtiges Ritual

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Kinder wollen sich als Teil einer Spielgemeinschaft erleben.

Im gemeinsamen Anfang und Abschluss erleben sich Kinder, Leiter und Helfer als Spielgemeinschaft. Die Spielfreude ist wichtiger als das Hervorheben, dass einige besser sind und andere etwas weniger.

Zur Spielfreude und einem erlebnisreichen Spielfest können und sollen alle beitragen. Am Anfang stehen alle im Kreis, fassen sich an den Schultern und singen ein Lied oder lassen einen Ruf steigen. Oder jeder wünscht seinen Nachbarn per Handschlag ein gutes Spielfest – und dann geht’s zusammen los.

Ein Spielnachmittag für alle

Die folgenden fünf Vorschläge für einen Spielnachmittag richten sich an Kinder zwischen 5 und 10 Jahren. Der rote Faden durch die Events bildet der Fussball. Die einzelnen Posten und Übungen legen einen besonderen Wert auf vielfältige Bewegungserfahrungen. Jede einzelne Übung kann den Begebenheiten und den Bedürfnissen angepasst werden.

Checkliste

Checkliste

Wer zum ersten Mal einen Spielanlass organisiert, wird im Vorfeld grundsätzliche Fragen beantworten müssen. Ein Spielfestival ist zwar kein Grossanlass, dennoch hilft eine Checkliste allen, die keine oder wenig Erfahrung mit organisatorischen Aspekten haben.

Wo wird er durchgeführt?

  • Bestehende eigene Anlage
  • Bestehende fremde Anlage
  • Improvisierte eigene Anlage

Was wollen wir erreichen?

  • Kinder zu vielfältiger Bewegung anregen
  • Kontakt zwischen Eltern, Trainer, Verein schaffen
  • Spass und Freude

Welche Art Anlass wollen wir durchführen?

  • Spielfest
  • Plauschanlass (Spielfest usw.) mit Einbezug von Erwachsenen

Wer soll daran teilnehmen?

  • Kinder
  • Familienangehörige
  • Mitglieder, Aussenstehende
  • Gäste (z.B. Nationale Sportgrössen)

Wann findet er statt?

  • Datum, Zeit, Ausweichdatum
  • Dauer (Terminkollisionen)

Wer organisiert den Anlass?

  • Die eigenen Vereinsmitglieder
  • Spezielles Organisationskomitee
  • Fremde Leute

Sind alle Punkte definiert?

  • Jetzt kann es losgehen!