Fussball – J+S-Kindersport

Die Ausbildungsgrundsätze

Drei Ausbildungsgrundsätze bilden die Basis für die Trainingsaktivitäten im Kinderfussball: Spielerisch – spielsituationsorientiert – kindergerecht und vielseitig.

Spielerisch

Wenn wir Kinder im, mit und durch Fussball zum Lernen anregen wollen, müssen wir – insbesondere bei den Jüngsten – ihre Fantasie und Emotionen ansprechen und unsere Inhalte spielerisch gestalten. Das bedeutet, dass sie durch (Vor-)Bilder zum Nachahmen («Hakenschlagen wie ein Hase») angeregt oder durch herausfordernde Aufgabenstellungen in ihrer Welt («Dribbeln durch den Hütchenwald») angesprochen werden. Dabei sind herausfordernde Aufgaben nicht nur als Wettbewerbe unter den Kindern («Wer hat am meisten?») sondern auch als messbare Aufgabe für die einzelnen Kinder gemeint («Wie schnell kannst du…?»).

Spielsituationsorientiert

Das Spiel ist der beste Lehrmeister. Damit ist das reale Spiel der Kinder gemeint, also die Distanzen und Räume, die sie bewältigen können. Also kein reduzierter Erwachsenenfussball. Wir unterteilen das Spiel der Kinder in zwei grundsätzliche Spielphasen: «Wir haben den Ball» oder «Der Gegner hat den Ball». Daraus ergeben sich vier Spielsituationen, an denen sich die Ausbildung orientieren muss: «Tore erzielen» und «Tore vorbereiten», wenn wir den Ball haben, sowie «Ball erobern» und «Tore verhindern», wenn der Gegner den Ball hat.

Die bedeutendste Spielsituation ist «Tore erzielen» respektive «Tore verhindern », da gerade hier die lernwirksamen Emotionen erlebt werden. Mit zunehmendem Alter wird es wichtiger, den Ball individuell (Dribbling, Finte etc.) oder kollektiv (Zusammenspiel, Passen etc.) in die Nähe des gegnerischen Tores zu bringen («Tore vorbereiten») respektive diesen, bei gegnerischem Ballbesitz, wieder zu erobern («Ball erobern»).

Kindergerecht …

Unter dem Begriff «kindergerecht» verstehen wir eine der Entwicklung, den Bedürfnissen und den Kompetenzen der Kinder entsprechende Methodik und Didaktik. Notwendige Voraussetzung dafür sind die fundierte Kenntnis des kindlichen Wesens sowie das echte Interesse an ihren individuellen Eigenschaften und Voraussetzungen. Das Wissen um die Möglichkeiten der Kinder zeigt sich in einem guten Lernklima. Kinder wollen lachen, lernen und leisten. Nur so sind sie nachhaltig motiviert.

… und vielseitig

Kinder sind grundsätzlich keine Spezialisten, Kinder sind neugierige, kreative Allrounder. Für eine ganzheitliche Entwicklung benötigen sie vielfältige Bewegungserfahrungen. Diesem natürlichen kindlichen Bedürfnis entspricht das Prinzip der Vielseitigkeit. Dadurch eignen sich die Kinder eine breite Basis an motorischen Kompetenzen – die Bewegungsgrundformen – an. Und in Schnuppertrainings anderer Sportarten bauen die Kinder wertvolles Erfahrungswissen für das Jugend- und Erwachsenenalter auf.