Geräteturnen

Sicherheit gewährleisten

Helfen und sichern sind wichtige Bestandteile des Geräteturnens. Es handelt sich um eine der Haupttätigkeiten der Lehrperson in der Sporthalle und soll die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler gewährleisten.
Lehrperson hilft Schüler beim Salto vorwärts auf dem Minitrampolin.

Die beiden Begriffe gehen weit über die simple Vorstellung hinaus, es genüge, einen Schüler an den Turnkleidern zu packen, damit er nicht vom Gerät fällt. Helfen und sichern haben eine viel grössere Tragweite

Jedes Mal, wenn die Lehrperson einen Schüler hält, vermittelt der dabei entstehende Kontakt eine Botschaft. Es kommt dabei auf die richtige Botschaft an: Der Schüler soll Vertrauen haben, nichts Negatives empfinden und sich dabei sicher fühlen.

Die Einstellung und die Haltung der Lehrperson spielen für die Qualität ihrer Leistung also eine wichtige Rolle. Ihre technische Kompetenz und ihre Kenntnis der turnerischen Bewegungsabläufe müssen einwandfrei sein. Ist dies nicht der Fall, gefährdet sie ihre Schülerinnen und Schüler.

Hilfestellungen und Sicherung lassen sich in Abhängigkeit der einzelnen Lektionsziele auch unterschiedlich gestalten. Sicher ist, dass sie nicht improvisiert werden dürfen und beispielsweise mit kleinen Kooperationsspielen einzuleiten sind.

Die Schülerinnen und Schüler können sich gegenseitig halten, die Lehrperson kann auf verschiedene Geräte und kleine Hilfsmittel zurückgreifen. Für die Turnenden beinhaltet die Hilfestellung somit eine soziale Dimension und ist immer mit einem Ziel (z.B. ermöglichen der Bewegungsausführung) verbunden.

Nähe und Distanz – Engagiert gegen sexuelle Übergriffe

Je nach Sportart sind Bedeutung und Funktion von Nähe und Distanz unterschiedlich. Hilfestellungen zur Entschärfung von gefährlichen Situationen und respektvolle, beidseitig akzeptierte Körperkontakte und Berührungen gehören zum Sport. Das Bedürfnis nach Menge und Intensität von Berührungen und Körperkontakten ist jedoch individuell verschieden und steht in Abhängigkeit zum Gegenüber. Hierbei gilt stets das Prinzip der Achtsamkeit gegenüber individuellen Grenzen und Grenzüberschreitungen. Grenzverletzungen passieren oftmals aufgrund von Unachtsamkeit und können unbeabsichtigt sein.

«Sexuelle Übergriffe» beginnen dort, wo individuelle Grenzen des Gegenübers gezielt missachtet und Abwehrsignale nicht ernst genommen werden. Entscheidend sind deshalb nicht Hilfestellungen nahe der Geschlechtsregion oder nackte Körper, sondern die dahinter stehenden Absichten. Wenn nicht das Wohl des Gegenübers, sondern die Befriedigung eigener Bedürfnisse auf Kosten anderer im Mittelpunkt steht, ist es problematisch.

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