Kampfspiele

Vom kleinen Spiel zum grossen Kampf

Kämpfen im Sportunterricht ist immer auch von Zufall geleitet sowie durch Glück- und Pechsituationen gekennzeichnet. Ein guter Aufbau eines Lektionsteils oder einer Unterrichtseinheit hilft, Zufälligkeiten in Grenzen zu halten.

Ein möglicher methodisch-didaktischer Aufbau lässt sich mit einem Kreis und einer Pyramide zusammenfassen (siehe Abbildung). Die drei Kreissegmente stellen Sozialformen für den Kampf miteinander und gegeneinander dar. Je nach Sozialform, die man für ein Spiel wählt, erhöht sich die Intensität und verändert sich das Verhalten der Schüler.

Kampfspiele: Vom kleinen Spiel zum grossen Kampf
Abb.: Die mehrstufige Pyramide stellt den Aufbau vom Spiel über die Technik zum Wettkampf dar.

Die mehrstufige Pyramide stellt den Aufbau vom Spiel über die Technik zum Wettkampf dar. Die unterste Stufe der Pyramide enthält Kampfspiele. Jede Lehrperson kann diese ohne Vorkenntnisse in die Stunden einbauen. Die Spiele sind in fünf Themen unterteilt.

Die mittlere Stufe der Pyramide umfasst technische Bewegungsabläufe am Boden und im Stand. Kinder und Lehrpersonen erhalten durch die Auseinandersetzung mit Kampftechniken ein besseres Verständnis der Bewegungsabläufe. Ziel des Standkampfes ist es, den anderen mit den Beinen, Hüften oder Schultern auf den Boden zu werfen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten bzw. Techniken. Ziel des Bodenkampfes ist es, den anderen auf den Rücken zu drehen oder gar in dieser Position festzuhalten.

Auf der obersten Stufe der Pyramide steht der Wettkampf. Kampfturniere in der Schule und im Verein können je nach Voraussetzungen und eingeführten Regeln verschieden organisiert werden.

Checkliste: Vor dem Kämpfen mit den Schülern durchgehen
• Verletzungsgefahr: Schmuck und Schuhe sollten ausgezogen werden. Je nach Spiel werden Matten benötigt.
• Regeleinhaltung: Die Schüler müssen wissen, dass Regelübertretungen auf keinen Fall toleriert werden. Die Lehrperson spielt eine zentrale Rolle. Klare durchsetzbare Regeln und eine ruhige Unterrichtsatmosphäre helfen. Sofortiges Handeln der Lehrperson und des Schiedsrichters ist unabdingbar. Grundsatz: so wenige Regeln wie möglich, so viele wie nötig
• Goldene Regel: Faires Kämpfen heisst, dass man Anderen nichts antut, das man selber nicht gerne hat.
• Ritual: Durch immer wiederkehrende Handlungen wie Begrüssungszeremonie vor dem Kampf, Zeichen für den Beginn eines Kampfes durch Hände schütteln oder am Ende eines Kampfes dem Verlierer aufhelfen, ergeben mit der Zeit eine Kette von Ritualen, die zum positiven Verlauf der Turnstunde und zum besseren Umgang untereinander beitragen.
• Stop als Ausruf oder durch dreimaliges Abschlagen mit der Hand ist das Zeichen, den Kampf umgehend zu unterbrechen.
• Chancengleichheit: Jeder Schüler soll die Möglichkeit haben, Erfolgserlebnisse zu feiern. Dies ist bei der beim Kämpfen sehr wichtig. Deshalb sollte einerseits bei der Einteilung auf Kraft, Grösse und Gewicht der Schüler geachtet, andererseits verschiedene Sozialforen gewählt werden.