Trainingsformen für Erwachsene

Abwechslungsreich fördern

Trainingsformen sind zielführende Aufgaben, Übungen und Spielformen. Sie unterstützen das Training der Bewegungskompetenzen in allen Sportarten. Abwechslungsreiche Trainingsformen ermöglichen eine breite Förderung der Teilnehmenden und eine vielfältige Trainingsgestaltung.

Die vorgestellten Trainingsformen im vorliegenden Dossier sind sportarten- resp. fachdisziplinübergreifend. Sie fokussieren sich auf die Entwicklungsdimension (pdf) Athletik (siehe unten), also auf die körperliche Leistungsfähigkeit.

Unterschiedliche Anforderungen

Athletik spielt in fast allen Sportarten eine zentrale Rolle, allerdings mit unterschiedlichen Anforderungen: Während ein Trailrunner vor allem den Entwicklungsfaktor (pdf) Ausdauer benötigt, sind für eine Tennisspielerin die Explosivität und Schnelligkeit entscheidend. Viele Sportarten erfordern eine Kombination mehrerer athletischer Faktoren.

Eine verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit steigert die Belastbarkeit und ist essenziell für Gesundheit, Verletzungsprävention und Wohlbefinden.


Trainingsformen gezielt einsetzen

Sportleitende wählen Trainingsformen zielgerichtet aus und berücksichtigen dabei Ziele, Voraussetzungen und das Leistungsniveau der Gruppe. Um die Trainingszeit optimal zu nutzen, müssen Aufgaben oder Spielformen gegebenenfalls erleichtert oder erschwert werden, damit sie für alle Teilnehmenden zielführend sind.


Athletik

Unter Athletik versteht man die körperliche Leistungsfähigkeit und deren Training. Sie spielt in den meisten Fachdisziplinen eine wichtige Rolle. Der Bereich der Athletik wird in 5 Entwicklungsfaktoren unterteilt:

Ausdauer

Die Ausdauer ermöglicht es, eine zu erbringende körperliche Leistung über längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten und sich von wiederholten intensiven Aktionen schnell zu erholen. Regelmässiges Ausdauertraining hat positive Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem, die Blutfettwerte, den Energieumsatz und zahlreiche weitere gesundheitsrelevante Faktoren.

Tipp: Gestalte das Ausdauertraining abwechslungsreich und spielerisch. Ausdauerformen in der Gruppe verbinden die Steigerung der Fitness mit einem Teamerlebnis.

Stabilität/Mobilität

Die Stabilität ist nötig für einen gezielten Krafteinsatz bei Bewegungsabläufen. Bei komplexen Übungen und im Alltag wird eine funktionelle Körperhaltung durch stabilisierende Arbeit des Bewegungsapparates ermöglicht. Die Mobilität ist die Voraussetzung für eine fliessende und leichte Bewegungsausführung und mit einem optimalen Bewegungsumfang.

Durch regelmässiges gezieltes Training können die Stabilität und Mobilität bis ins hohe Alter erhalten oder sogar verbessert werden. Dies ist besonders im Hinblick auf die Selbständigkeit und das Sturzrisiko von Bedeutung.

Tipp: Integriere Stabilitäts- und Mobilitätsübungen ins Warm-up. So bereitest du den Körper optimal auf die kommenden Belastungen vor. Lege den Fokus auf die Gelenke, die bei deiner Sportart oder der folgenden Trainingseinheit besonders belastet werden.

Kraft

Kraft wird benötigt, um grosse Widerstände zu überwinden, abbremsen oder halten. Zudem ist Kraft eine wichtige Voraussetzung, um den eigenen Körper oder einen Gegenstand zu beschleunigen.

Bereits ab ca. 30 Jahren nimmt die Maximalkraft langsam ab. Ungefähr ab dem 50. Lebensjahr ist die Kraftabnahme beschleunigt und führt immer mehr zu Einschränkungen. Durch gezieltes Krafttraining kann der Verlust der Kraftfähigkeiten stark vermindert werden und auch im höheren Erwachsenenalter sind noch viele positive Effekte möglich.

Tipp: Fordere deine Gruppenmitglieder passend zu ihrem individuellen Leistungsstand. Biete den Teilnehmenden verschiedene Levels der Übungen an und fördere ihre Selbstwahrnehmung.

Explosivität

Von Explosivität sprechen wir bei Aktionen, die Kraft und Tempo erfordern. Beispielsweise Sprünge, Würfe, Schüsse oder Schläge. Explosive Bewegungen führen zwar zu einer grossen Belastung für den Bewegungsapparat. Gleichzeitig sind sie aber auch gutes Training für die Belastbarkeit und somit wichtig für die langfristige Verletzungsprävention.

Tipp: Führe explosive Übungen in gut aufgewärmtem Zustand und im ersten Teil des Trainings durch. Die Teilnehmenden sollen noch frisch sein und die Qualität der Ausführung immer gut.

Schnelligkeit

Die Schnelligkeit ist die Fähigkeit, sich maximal schnell fortzubewegen, zu beschleunigen oder schnell und geschickt die Richtung zu wechseln.

Weil die Schnelligkeit auch von der Muskelfaserverteilung abhängig und somit zu einem Teil genetisch bedingt ist, lässt sie sich weniger gut trainieren als die anderen konditionellen Faktoren. Besonders gut trainierbar ist die Schnelligkeit im frühen Schulkindalter. Mit zunehmendem Alter nehmen vor allem die schnellen Muskelfasern und damit auch die Schnelligkeit ab.

Tipp: Trainiere die Schnelligkeit gemäss dem Motto «Go fast or go home». Achte dabei darauf, dass die Teilnehmenden nach ausreichender Vorbereitung die Übungen mit maximaler Intensität ausführen. Ermögliche genügend Pausen zur Erholung. Gut geeignet sind Stafetten oder Wettkampfformen.