Wertvoller Sport praktisch umgesetzt – Good Practice

Chancengleich oder unfair?

Das Spiel provoziert ein Ungleichgewicht und thematisiert unterschiedliche Voraussetzungen und Fairness im Sport.

Standhalten

Wertvoller Sport praktisch umgesetzt – Good Practice: Chancengleich oder unfair? Standhalten

Es werden Zweierteams gebildet. Die Spielleitung setzt die Zweierteams möglichst ungleich punkto Körpergrösse, Kraft und Alter zusammen, sodass ungleiche Voraussetzungen entstehen.

Die beiden Personen (P1 = grössere oder kräftigere Person; P2 = kleinere oder schwächere Person) stellen sich gegenüber und halten ihre Handflächen gegeneinander. Es wird versucht, die andere Person aus dem Gleichgewicht zu bringen und dem Druck standzuhalten. Es dürfen sich nur die Handflächen berühren. Die Füsse bleiben fest auf der gleichen Stelle. Wer es schafft, sein Gegenüber aus dem Gleichgewicht zu bringen, indem die Füsse bewegt werden, erhält einen Punkt.

Reflexionsfragen

  • Für P1: Wie habt ihr den Vorteil eurer Körpergrösse / Kraft ausgenutzt? Habt ihr Punkte gesammelt? Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
  • Für P2: Wie habt ihr den Nachteil eurer Körpergrösse / Kraft kompensiert? Habt ihr Punkte gesammelt? Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
  • Für alle: Was ging in euch vor, als die Spielleitung die Zweierteams kommuniziert hat? Fandet ihr die Zusammensetzung fair? Wie geht ihr im Sport mit unterschiedlichen, nicht beeinflussbaren Voraussetzungen um? Kann es Chancengleichheit überhaupt geben? Welche Kriterien gibt es, um den Wettbewerb im Sport möglichst fair auszurichten?

Impulse

  • Es ist die Aufgabe der Spielleitung (mächtigeren Person), alle Teammitglieder möglichst nach ihren individuellen Stärken einzusetzen. Die Schaffung von unterschiedlichen, polysportiven Spielanlagen unterstützen dabei.
  • Im erlebten Spiel sind die Voraussetzungen von P1 und P2 unterschiedlich. Unterschiedliche Voraussetzungen gehören im Sport dazu. Manchmal führt dies zu unfairen Situationen. Es ist wichtig, diese anzusprechen und nicht wiederholt erleben zu lassen.  
  • Neben einem Fokus auf die Stärken, ist es hilfreich Strategien zu entwickeln, wie Nachteile kompensiert werden können (hier für P2).
  • Es ist wichtig bei der Bildung von Teams auch Selbstbestimmung zu ermöglichen z.B. «Bildet Zweierteams, mit Menschen in der gleichen Grösse (Chancengleichheit).»
  • Alle haben das Recht auf faire Chancen – auch im Machtgefälle.

Befähigend oder bevormundend?

Diese Übung thematisiert Abhängigkeit, Selbst- und Fremdbestimmung und fördert Verantwortungsübernahme.

Transparent oder unberechenbar?

Dieses Reaktionsspiel thematisiert Kontrolle und Transparenz. Es fördert die Wahrnehmungsfähigkeit und Aufmerksamkeit.

Empathisch oder rücksichtslos?

Das Spiel thematisiert Verlässlichkeit. Es fördert die Fähigkeit der Perspektivenübernahme.

Chancengleich oder unfair?

Das Spiel provoziert ein Ungleichgewicht und thematisiert unterschiedliche Voraussetzungen und Fairness im Sport.

Selbstbestimmt oder fremdbestimmt?

Diese Übung thematisiert Verantwortungsübernahme und Selbst- und Fremdbestimmung. Sie löst Gruppenprozesse aus und fördert Vertrauen und Zusammenarbeit.

Getragen oder alleine?

Diese Übung schafft ein Bewusstsein für Gemeinschaft und Kooperation. Sie fördert Vertrauen und löst Gruppenprozesse aus.

Gerecht oder manipulativ?

Das Spiel «Zeitungslesen» thematisiert Benachteiligungen, Fairness und Regeln und fördert die Reaktion.

Unterstützend oder egoistisch?

Das Spiel thematisiert Einflussnahme und Kooperationsfähigkeit. Es löst durch Rollenzuschreibung Gruppenprozesse aus.

Nachvollziehbar oder willkürlich?

Diese Übung thematisiert Selektionsprozesse und das Erleben von Fairness. Sie fördert ein Bewusstsein für die Bedeutung transparenter Entscheidungsgrundlagen.