Selbstbestimmt oder fremdbestimmt?
Diese Übung thematisiert Verantwortungsübernahme und Selbst- und Fremdbestimmung. Sie löst Gruppenprozesse aus und fördert Vertrauen und Zusammenarbeit.
Rückwärtsfall
Ein Schwedenkasten (ca. 1 m hoch) wird bereitgestellt. Um die «Fallzone» abzusichern, werden vor dem Kasten zwingend Matten ausgelegt. Nach Aufbau des Kastens und Sicherung der Fläche wird die Gruppe aufgestellt. Mindestens acht Personen stehen sich in zwei Reihen gegenüber (je vier Personen pro Reihe), im Abstand von ca. 60-80 cm. Sie halten sich im Reissverschlusssystem gegenseitig die ausgestreckten Arme. Eine Person (P1) kann sich nach einem festgelegten Ritual vom Schwedenkasten rückwärts in die Arme der acht Personen (Fangenden) fallen lassen.
Ritual: Nach einer Konzentrationsphase sagt P1 «Fertig». Die fangende Gruppe antwortet: «Bereit!». Vor dem Fall sagt P1 «Ich falle» oder «Ich steige hinunter». P1 darf auch ihre Position verändern, z.B. sich sitzend nach hinten fallen lassen und die Personen bitten deshalb näher zusammenzurücken.
Reflexionsfragen
- Für P1: Was hat euch bei eurem selbstbestimmten Entscheid (fallen lassen oder runtersteigen) unterstützt? Hat eure Handlung Mut gebraucht? Warum? Was gab euch Vertrauen, euch selbstbestimmt zu entscheiden? Habt ihr euch unter Druck gefühlt, euch fallen zu lassen und der wartenden Gruppe (d.h. allfälligen Erwartungen) zu entsprechen? Wie habt ihr euch danach gefühlt?
- Für die Fangenden: Wie ging es euch mit der Verantwortung, P1 aufzufangen? Was gab euch Sicherheit, dass ihr P1 gemeinsam auffangen könnt? Hättet ihr die fallende Person auch zu zweit aufgefangen?
- Für alle: Wie gelingt möglichst viel Selbstbestimmung in risikoreichen Situationen? Wie entsteht Vertrauen?
Impulse
- In risikoreichen Situationen braucht es besonders klare Aufgaben und Verbindlichkeiten. Dies schafft Vertrauen, Risiken überhaupt einzugehen. Gemeinsame Standards und Verhaltensanweisungen sind dabei unterstützend (hier z.B. mind. 8 Personen fangen auf).
- In risikoreichen Situationen hilft eine klare Mitsprache-, Wahl- oder Ausstiegsmöglichkeit. Solche Möglichkeiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Selbstfürsorge und Selbstbestimmung.
- Die Abgabe von Kontrolle ist nicht immer hilfreich.
- Vertrauen in eine Gruppe meint auch, entgegen der Erwartungen entscheiden zu dürfen.
- Auch wenn die Möglichkeit eines Ausstiegs gewählt wird (hier das «Runtersteigen»), braucht es Wertschätzung und Verständnis. Begründungen sollen vom Team akzeptiert und nicht hinterfragt werden.
- Auch für die verantwortlichen Personen bzw. für die Personen in der Machtposition ist es wichtig, eigene Grenzen zu erkennen (z.B. kein Auffangen nur zu zweit).
- Alle haben das Recht auf möglichst viel Selbstbestimmung – auch im Machtgefälle.
Befähigend oder bevormundend?
Diese Übung thematisiert Abhängigkeit, Selbst- und Fremdbestimmung und fördert Verantwortungsübernahme.

Transparent oder unberechenbar?
Dieses Reaktionsspiel thematisiert Kontrolle und Transparenz. Es fördert die Wahrnehmungsfähigkeit und Aufmerksamkeit.

Empathisch oder rücksichtslos?
Das Spiel thematisiert Verlässlichkeit. Es fördert die Fähigkeit der Perspektivenübernahme.

Chancengleich oder unfair?
Das Spiel provoziert ein Ungleichgewicht und thematisiert unterschiedliche Voraussetzungen und Fairness im Sport.

Selbstbestimmt oder fremdbestimmt?
Diese Übung thematisiert Verantwortungsübernahme und Selbst- und Fremdbestimmung. Sie löst Gruppenprozesse aus und fördert Vertrauen und Zusammenarbeit.

Getragen oder alleine?
Diese Übung schafft ein Bewusstsein für Gemeinschaft und Kooperation. Sie fördert Vertrauen und löst Gruppenprozesse aus.

Gerecht oder manipulativ?
Das Spiel «Zeitungslesen» thematisiert Benachteiligungen, Fairness und Regeln und fördert die Reaktion.
