Praxisbeilage 66

Touchrugby

Touchrugby ist ein intensives, attraktives Spiel für Schule und Verein. Die vorliegende Praxisbeilage ist für alle gedacht, die das Spiel und die Spielidee von Grund auf kennen lernen wollen und dazu nach geeigneten Spiel- und Übungsformen suchen.

Touchrugby gehört zu den laufintensivsten Sportarten überhaupt: dadurch, dass der Ball wie im Rugby nur vorwärts getragen und nicht nach vorne gepasst werden darf, sind alle Angreifer/-innen permanent in Bewegung. Dasselbe gilt für die Verteidigung, die sich durch die Distanzregel (5 m Distanz zum Ballträger nach einem Touch) ebenfalls ständig verschieben muss.

Der Erfolg in Angriff und Verteidigung ist in hohem Mass vom Zusammenspiel der beiden Spiellinien abhängig, damit ist Touchrugby ein ausgeprägter Teamsport, in dem dem Kollektiv grössere Bedeutung zukommt als dem Einzelspieler. Durch den Wegfall des Tacklings ist Touchrugby gegenüber Rugby wesentlich weniger körperbetont und das Verletzungsrisiko ist minimal.

Der Touch ist der einzige physische Kontakt im Spiel und ermöglicht es, Männern, Frauen und Kindern am gleichen Spiel teilzunehmen. Solange nicht in einer Meisterschaft gespielt wird, ist es auch üblich, dass stärkere Spieler die Seiten wechseln, um das schwächere Team zu stärken. Das intensive Spielerlebnis ist wichtiger als die Punkte am Ende.

Ideal für den Sportunterricht

Diese Faktoren machen es zu einem idealen Schulspiel: In den Ursprungsländern Australien, Neuseeland und Südafrika wird es von der Primarschule bis fast ins Pensionsalter mit den gleichen Regeln gespielt. Fairplay, Disziplin und Ehrlichkeit sind integrale Bestandteile des Spiels. Auf eine altersmässige Differenzierung wird deshalb in dieser Praxisbeilage verzichtet, die Spielvariationen beziehen sich eher auf unterschiedliche Könnerstufen. Eine moderne Spielerziehung geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus: Spielen lernt man durch Spielen!

Lernen in sieben Lektionen

Diese Praxisbeilage versammelt deshalb vor allem Spielformen, die auch isoliert gespielt werden können, als Ganzes aber einem Aufbau folgen und zum Zielspiel hinführen. Seite 2 bis 5 erläutern das Spiel und die wichtigsten Regeln; auf den Seiten 6 bis 13 geht es um die zentralen spielspezifischen Fertigkeiten: Passen-Fangen, Laufen-Ausweichen, Verteidigen, Touch und Rollball.

Die Übungssammlung auf der letzten Doppelseite erleichtert den Zugang zu dieser Sportart. Da es sich um ein Spiel handelt, das gegenüber unseren geläufigen (Schul-)Spielen viele neue Elemente beinhaltet und in gewissen Situationen ein anderes, ungewohntes Spielverhalten verlangt, nimmt die Beschreibung der Übungen relativ viel Raum ein.