Sicherheit und Verantwortung
Kinder und Jugendliche erleben in Schulsportlagern viele lustige, spassvolle und herausfordernde Bewegungs- und Sportaktivitäten. Ihre Risikokompetenz wird gefördert und ihre Eigenverantwortung gestärkt. Die Aktivitäten im Lager sollen unter optimalen Bedingungen stattfinden – deshalb hier ein paar wichtige Informationen zu deren Planung und Durchführung.
Die Sorgfaltspflicht bestimmt immer das Handeln der Leiterinnen und Leiter. Damit sie der Sorgfaltspflicht gerecht werden können, gilt es die Aktivitäten bei der Planung auf das Alter, den Entwicklungsstand, die Persönlichkeit und die Verfassung der Teilnehmenden auszurichten und vor Ort bei Bedarf zu adaptieren. Das Leitungsteam muss sich auch seinen eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst sein.
Die Kinder und Jugendlichen sind während der gesamten Lagerdauer in der Obhut der Leiterinnen und Leiter. Bei einer sorgfältigen Planung, beim Einhalten von Minimalstandards von Seiten Schule bzw. Verein oder Organisation und beim Vornehmen der erforderlichen Vorsichtsmassnahmen im Einzelfall, kann ein verantwortungsbewusstes Sommerlager durchgeführt werden.
Lagerapotheke
In jedem Lager muss erste Hilfe geleistet werden können. Deswegen ist es wichtig, dass bei allen Aktivitäten eine Apotheke griffbereit ist.
Achtung: Minderjährigen oder bewusstlosen Personen dürfen keine Medikamente ohne vorhergehende Autorisierung oder Untersuchung verabreicht werden. Vor der Verabreichung von Medikamenten ist die Einwilligung der/des Erziehungsberechtigten oder einer medizinischen Fachkraft einzuholen.
Sicherheitskonzept und 3 x 3
Ein Sicherheitskonzept wird insbesondere für Aktivitäten, die erhöhte Anforderungen an die Sicherheit stellen, erstellt. Dabei schätzt das Leitungsteam Gefahren sorgfältig ein, verschriftlicht diese und definiert Massnahmen um Unfälle möglichst zu verhindern. Zudem wird das Vorgehen im Notfall beschrieben.
Das 3 x 3 unterstützt in einem ersten Schritt, bei der Planung die Gefahren von den Faktoren «Verhältnissen», «Gelände / Umgebung» und «Mensch: Gruppe sowie Leitenden» zu erkennen und zu beurteilen. Diese Analyse hilft, geeignete Massnahmen zu treffen und Abbruchkriterien zu formulieren. In einem weiteren, wichtigen Schritt führen sich die Leitenden vor Ort und unterwegs die drei Faktoren des 3 x 3 immer wieder vor Augen und entscheiden laufend, ob und gegebenenfalls mit welchen Anpassungen die Aktivität durchgeführt wird.
Wahrnehmungsfallen
Die seltene Gelegenheit einer besonders einzigartigen Aktivität, die Vertrautheit im Gebiet oder die Gruppendynamik sind mögliche Wahrnehmungsfallen, welche Entscheidungen in eine falsche Richtung lenken. Damit genau das nicht passiert, gilt es sich diesen bereits vor der Aktivität bewusst zu werden.
- Wahrnehmungsfallen (pdf)
Kommunikation
Im Lager sind klare Anweisungen der Leiterinnen und Leiter an die Gruppe das A und O. Botschaften können jedoch unterschiedlich verstanden werden. Deshalb lohnt es sich, die eigene Aussage in anderen Worten zu wiederholen oder einen Teilnehmer zu fragen, was er genau verstanden hat.
Ein Leitungsteam überlegt sich auch nonverbale Zeichen und Signale um die Gruppe draussen sicher und effizient zu führen: Wenn die Leiterin zum Beispiel die Hand hebt, kommt die Gruppe zusammen, ist ruhig und wartet auf ihre Anweisung.
- Kommunikation (pdf)
Am, im und auf dem Wasser
Die Durchführung von Aktivitäten am, im und auf dem Wasser setzt immer mindestens eine kompetente Aufsichtsperson voraus. Bei der SLRG können auf die unterschiedlichen Gewässer entsprechende Ausbildungen besucht werden. Auch im interdisziplinären Modul «Aufsichtsperson Wasser» bei J+S werden den Teilnehmenden wesentliche Kompetenzen zum Beaufsichtigen von Wasseraktivitäten vermittelt, wobei die Ertrinkungsprävention im Vordergrund steht.