Umsetzung – 1. Etappe – Tanzprofi kennenlernen und einbinden

Motivationen, sich für ein Tanzprojekt in der Schule zusammen mit einem Tanzprofi zu engagieren, gibt es viele:

Unabhängig von der konkreten Motivation muss sich die Lehrperson zunächst der Unterstützung durch die Schulleitung für ein derartiges Projekt versichern.

Und dann? Es gibt mehrere Wege, in Kontakt mit einem Tanzprofi und künftigem Tandempartner zu gelangen. Man kann sich beispielsweise bei kantonalen Kulturbeauftragten erkundigen (siehe kantonale Strukturen), sich direkt ans nächste Theater oder Kulturzentrum wenden oder aber das Berufsregister der Tanzvermittlerinnen konsultieren. Diese Strukturen führen Listen professioneller Tänzerinnen und/oder Choreografinnen, die Erfahrung mit Tanzprojekten in der Schule haben.

Ist der Kontakt zu einem Tanzprofi geknüpft, geht es darum sicherzustellen, dass die Lehrperson und der Tanzprofi gemeinsame Motivationen haben, und sich über die Zielsetzungen des Projekts zu verständigen. Um Missverständnisse zu vermeiden, empfiehlt es sich Motivationen, Zielsetzungen und das Thema (Projektbeschrieb) schriftlich festzuhalten. Es ist hilfreich für das Einholen einer definitiven Bewilligung der Schulleitung und der notwendigen materiellen Mittel.

Tanzprofis haben völlig andere Arbeitsbedingungen als Lehrpersonen. Sie sind oft in einer Produktionsorganisation, einem Theater oder einer Tanztruppe engagiert, gelegentlich arbeiten sie auch selbstständig. Ihr Einsatz folgt den Anforderungen der Unterhaltungsbranche und ist während der Entwicklung der Produktion bzw. der Tournee besonders hoch; sie arbeiten meist abends und am Wochenende. Nur sehr wenige Tanzprofis haben einen festen Arbeitsvertrag, und ihr Einkommen hängt von den Projekten ab, in die sie involviert sind. Deshalb ist es wichtig, ihren Einsatz abzugelten, damit sie auf Augenhöhe mit der Lehrperson stehen und tatsächlich die Rolle eines Partners übernehmen können.

Alle Kosten im Zusammenhang mit der Beteiligung des Tanzprofis sind im Budget aufzulisten. Im Minimum geht es um:

Je nach Umfang des Projekts sind im Budget auch die Räumlichkeiten und das Material zu berücksichtigen. Unterricht und Auftritt finden grundsätzlich in der Schule statt, so dass keine Mieten anfallen. Die Beleuchtung für diese Art von Projekt ist einfach zu halten und sollte deshalb keine finanzielle Belastung darstellen. Je nach Thema sind Kulissen- oder szenografische Elemente denkbar. In Betracht zu ziehen sind weitere, meist bescheidene Aufwände für einen Einladungsflyer zuhanden der Eltern und/oder anderer Schulklassen sowie Getränke für einen kleinen Empfang nach der Darbietung.

Sobald Projektbeschrieb und Budget vorliegen, ist es an der Zeit, bei der Schulleitung einerseits die Erlaubnis zur Durchführung des Projekts im Rahmen der Schule einzuholen und andererseits dessen Finanzierung zu regeln. Eine transparente Information an das Kollegium klärt bereits im Voraus Fragen rund um das Einbinden eines Tanzprofis als externe Fachperson. Oft verfügen Schulen selbst über ein Budget für kulturelle Aktivitäten oder sie können die Lehrperson informieren, an wen sie sich bei der Gemeinde oder beim Kanton richten und eine finanzielle Unterstützung anfragen kann. Die Schulleitung kann beim Abschluss des Arbeitsvertrags mit dem Tanzprofi beratend zur Seite stehen

Die Unterstützung des Projekts von offizieller Seite sowie die Sicherstellung der benötigten Mittel sind zwei wesentliche Meilensteine. Sobald diese erreicht sind, können der Tanzprofi und die Lehrperson die nächste Etappe in Angriff nehmen: die Umsetzung des Projekts.