Tanzen in der Schule mit einem Profi

Umsetzung – 4. Etappe –Auftreten

Beim Auftritt wird vor Publikum dargeboten, was während des Unterrichts erarbeitet und geübt wurde. Alle im Vorfeld gemachten Lernschritte werden konkret umgesetzt und erhalten für die Kinder dadurch ihren Sinn. Möglich macht diese Transformation die Anwesenheit des Publikums. Es wird zum Zeugen dessen, was es gesehen und empfunden hat und setzt damit den Austausch zwischen den Tänzerinnen und Tänzern und den Zuschauerinnen und Zuschauern fort.

Während des Tanzunterrichts haben sich die Schülerinnen und Schüler die – ästhetische und gefühlsmässige – Wirkung auf das Publikum zu eigen gemacht. Bei den kurzen Präsentationen vor der Klasse haben sie für ihre Kameraden die Rolle des Blicks von aussen übernommen. Diese Sequenzen haben sie auf den finalen Auftritt vor Aussenstehenden vorbereitet.

Erst das Bewusstsein, vor «echtem» Publikum zu tanzen, lässt sie beim Integrieren des Gelernten im Rahmen des Auftritts einen Sprung nach vorn machen. Die Qualität ihrer Präsenz und die Konzentration nehmen zu. Sie entwickeln ein stärkeres Bewusstsein für ihre individuelle und kollektive Verantwortung für den Erfolg des Auftritts. Besondere Aufmerksamkeit erfahren etwa die Bewegungsabfolgen, an denen die ganze Gruppe beteiligt ist.

Vom Publikum profitieren

Die Anwesenheit des Publikums motiviert die Kinder dazu ihr Bestes zu geben. Das Publikum wird zum Zeugen dessen, was sich beim Kind und auf der Bühne abspielt. Es nimmt die Tänze auf und verbalisiert dann seinerseits, was es erlebt hat. Für die Schülerinnen und Schüler ist dies eine Genugtuung. Sie wachsen daran. Das Vertrauen, das ihnen die Erwachsenen entgegenbringen, aber auch die Freude am Erzählen von Geschichten mit dem Einsatz des Körpers wirken motivierend. Die Bühne ist ein Freiraum, der es erlaubt, sich selbst zu sein, Akteur des eigenen Tanzes.

Insofern ist es nicht nötig, sich auf perfektes Ausführen der Gestik oder der Choreografie zu fokussieren. Wichtiger sind hier Kreatitivität und Freude. Bei Bedarf kann das Tandem im Übrigen die Kinder unterstützen, indem es neben ihnen auf der Bühne mittanzt oder ihnen verbale Anweisungen gibt.

Mit dem Publikum kommunizieren

Zum Einladen und Informieren des Publikums lässt sich ein Flyer gestalten. Man kann den Auftritt auch mit ein paar erklärenden Worten einführen. Gefragt ist nicht ein langer Vortrag, ein paar wenige Hinweise reichen aus: erwähnen der am Projekt Beteiligten und des bearbeiteten Themas, allenfalls wie lange die Kinder, der Tanzprofi und die Lehperson für die Vorstellung gearbeitet haben und wichtig: dass nach dem Auftritt Zeit bleibt, um sich darüber auszutauschen. Solche leicht zugänglichen Informationen ermöglichen es dem Publikum, das Projekt einzuordnen und seine Zuschauerrolle wahrzunehmen.

Memo für den Auftritt

Formen: Denkbar ist eine Präsentation vor anderen Schulklassen, aber auch eine Darbietung vor den Eltern mit anschliessendem Gespräch bei einem Apéro oder einem Picknick, zu dem alle etwas mitbringen. Das Publikum kann auch aktiv einbezogen werden. Den Umständen entsprechend kann das Tandem die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Tanzen einladen oder den Kindern einen zweiten Auftritt nach dem Austausch mit den Eltern vorschlagen.

Dauer: Sie hängt von der Anzahl Vorbereitungslektionen und vom Alter der Kinder ab. Fünf Minuten sind passend. Es kann auch ein wenig länger oder kürzer sein.

Licht: Der Auftritt findet üblicherweise in der Sporthalle der Schule und daher ohne Lichtinstallation statt. Verfügt die Schulanlage über eine Aula, kann man die Bühne beleuchten und im Saal die Lichter löschen.

Kulissen: Je nach Thema sind Kulissen- oder szenografische Elemente wünschenswert. Sie können von der Klasse selbst im Rahmen des bildnerischen oder textilen/technischen Gestaltens bereitgestellt werden.

Kostüme: Die Kinder können beispielsweise Kleider in einem ähnlichen Farbton anziehen, um dem Ensemble einen einheitlichen Auftritt zu ermöglichen.