Wertvoller Sport praktisch umgesetzt – Good Practice

Unterstützend oder egoistisch?

Das Spiel thematisiert Einflussnahme und Kooperationsfähigkeit. Es löst durch Rollenzuschreibung Gruppenprozesse aus.

Performer, Verweigerer, Supporter

Performer, Verweigerer, Supporter

Gespielt wird ein klassisches Ballspiel wie Handball, Fussball oder Basketball. Die Teamgrösse richtet sich nach der Anzahl Teilnehmenden. Gebildet werden drei Teams (A / B / C). 1-3 Spieler/-innen pro Team (je nach Teamgrösse) erhalten von der Spielleitung gesonderte Informationen zu ihrem Spielverhalten. Die anderen Teammitglieder werden nicht informiert. Anschliessend treten die Teams gegeneinander an (A – B; B – C; C – A). Es wird um Punkte gespielt.

Pro Team werden folgende Instruktionen gegeben:

  • Team A: Performer (Leistungserbringer-/innen): In der Rolle des Performers geht es nur um dich. Profiliere dich, stelle dich in den Vordergrund – total offensiv. Kritisiere Fehler deiner Mitspieler/-innen – gute Aktionen hingegen lobst du nicht. Stehe anderen bewusst im Weg und schmälere ihre Performance (z.B. indem du sie aktiv störst).
  • Team B: Refuser (Verweiger/-innen): Heute ergreifst du keine Initiative und übernimmst keine Verantwortung im Spiel. Lass deine Mitspieler/-innen für dich arbeiten. Ziehe dich demotiviert zurück und unternimm keine Anstrengung. Verweigere dich, z.B. indem du ungenaue Pässe gibst oder kurz vor Erfolgen daneben zielst.
  • Team C: Supporter (Unterstützer/-innen): Übernimm Führungsaufgaben. Du denkst im Sinne des Teams und nicht als Einzelperson. Unterstütze andere aus deinem Team (anfeuern, loben, aufmuntern etc.). Zeige positive Emotionen und Begeisterung.

Reflexionsfragen

Impulse

  • Im Alltag wird Macht oft nicht nur aktiv ausgeübt (durch dominieren, bestimmen, prägen oder verdrängen). Macht kann auch ein passives Gesicht haben.
  • Passive Macht zeigt sich im Alltag im Unterlassen. Konkret heisst das z.B. sich enthalten, vernachlässigen, streiken, zögern, wegschauen, inaktiv bleiben, nur das Nötigste tun, ignorieren, schweigen, weder zu- noch absagen, Ausreden bringen, Informationen vorenthalten. Passive Macht ist oft unsichtbar, sie kann jedoch genauso verantwortungslos sein und Ohnmacht verursachen.
  • Positiv erlebte Macht entsteht bspw. durch aktives Handeln: Unterstützen, supporten, anfeuern, motivieren, ermächtigen u.a.
  • Alle haben das Recht auf aktive Unterstützung – auch in einem Machtgefälle.

Befähigend oder bevormundend?

Diese Übung thematisiert Abhängigkeit, Selbst- und Fremdbestimmung und fördert Verantwortungsübernahme.

Transparent oder unberechenbar?

Dieses Reaktionsspiel thematisiert Kontrolle und Transparenz. Es fördert die Wahrnehmungsfähigkeit und Aufmerksamkeit.

Empathisch oder rücksichtslos?

Das Spiel thematisiert Verlässlichkeit. Es fördert die Fähigkeit der Perspektivenübernahme.

Chancengleich oder unfair?

Das Spiel provoziert ein Ungleichgewicht und thematisiert unterschiedliche Voraussetzungen und Fairness im Sport.

Selbstbestimmt oder fremdbestimmt?

Diese Übung thematisiert Verantwortungsübernahme und Selbst- und Fremdbestimmung. Sie löst Gruppenprozesse aus und fördert Vertrauen und Zusammenarbeit.

Getragen oder alleine?

Diese Übung schafft ein Bewusstsein für Gemeinschaft und Kooperation. Sie fördert Vertrauen und löst Gruppenprozesse aus.

Gerecht oder manipulativ?

Das Spiel «Zeitungslesen» thematisiert Benachteiligungen, Fairness und Regeln und fördert die Reaktion.

Unterstützend oder egoistisch?

Das Spiel thematisiert Einflussnahme und Kooperationsfähigkeit. Es löst durch Rollenzuschreibung Gruppenprozesse aus.

Nachvollziehbar oder willkürlich?

Diese Übung thematisiert Selektionsprozesse und das Erleben von Fairness. Sie fördert ein Bewusstsein für die Bedeutung transparenter Entscheidungsgrundlagen.