Tanzen macht Schule

Sich präsentieren

Für Schülerinnen und Schüler ist das Präsentieren eine grosse Herausforderung. Dabei spielen Bewegungssicherheit und Persönlichkeitsentwicklung eine Rolle.
Junge Frauen in Matrosen-Kleidern auf einer Bühne beim Tanze, eingehüllt in Rauch.
Foto: Verein Bewegungskultur, Hansjörg Egger

Wenn bei einer Präsentation alles gut läuft, ist es für die Schüler grundsätzlich unproblematisch, sich auch im Bereich Tanzen zu präsentieren. Wenn Fehler passieren, spielt es eine Rolle, wer und wie viele Personen diese mitbekommen. Vor allem bei Teenager spielt die Bewegungssicherheit eine zentrale Rolle. Wenn diese fehlt, sind Gefühle des Versagens, Peinlichkeiten, Demütigung und somit der Blamage verbunden – insbesondere bei Jugendlichen.

In allen möglichen Lebensbereichen wird das «Sich-Präsentieren-Können» immer zentraler. Es kann auch für den beruflichen Erfolg eine wichtige Rolle spielen können. Der Bereich Bewgen, Darstellen und Tanzen in der Schule ist: ein sehr gutes Übungsfeld für die Ausdrucksfähigkeit, zur Förderung des Selbstbewusstseins und der Persönlichkeitsentwicklung einnehmen.

Heikles Thema

Beim Tanzen wird man ständig von anderen wahrgenommen und stellt sich und seinen Körper dar. Bei anderen Sportarten (z. B. Hochsprung, Korbleger im Basketball…) ist das ein Stück weit auch der Fall. Doch weshalb ist es nicht ganz zu vergleichen mit Tanzen?

Die Antwort ist naheliegend: Bei den obengenannten Beispielen kommt es auf das Ziel an, das sich mit der Bewegung (hoffentlich) erreichen lässt: wie hoch springe ich? Treffe ich den Korb beim Basketballspiel? Der Hauptmerk liegt ganz klar beim Ziel, nämlich die Latte zu überqueren oder den Ball in den Korb zu treffen.

Beim «Bewegen, Darstellen und Tanzen» handelt es sich um Ausdrucksformen und somit wird der Fokus auf die Bewegung an sich gestellt. Die Aufmerksamkeit, wie die Bewegung ausgeführt wird, steht im Mittelpunkt. Und dieser Fokus auf den eigenen Körper und somit auch auf die Persönlichkeit des Schülers macht die Präsentation zu einem sehr empfindlichen Thema für die Jugendlichen.

Tipps für die Erarbeitung einer Gestaltung

  • Die Handlung und Charakter des Liedes/Musikstückes sollten u.a. an den Bedürfnissen und Wünschen, Phantasien und Assoziationen, dem Geschmack und den Gefühlen der Kinder und Jugendliche orientiert sein. Die im Tanzunterricht eingesetzte Musik sollte den Prozess und das Ziel einer Gestaltung unterstützen. Kinder und Jugendliche in den Prozess einbeziehen und auch von ihnen gewählten Bewegungen integrieren.
  • Sicherlich macht es Sinn, auch die Länge eines Musikstückes an die Gestaltung und das Alter der Kinder anzupassen.
  • Hierzu kann es nötig sein, die Musik zu kürzen, bestimmte Passagen zu verlängern etc. Für jüngere Kinder reicht meist schon eine Tanzlänge von 2 Minuten aus.
  • Kenntnisse im Musikschnitt und ein geeignetes, einfaches Musikschneideprogramm für den Computer sind hier sehr hilfreich.

Organisationshilfen/Methodisch–didaktische Hinweise

  • Bei evtl. Videoaufnahmen soll nicht die Lehrperson sondern ein Schüler filmen. So kann die Lehrperson die Aufmerksamkeit und Wertschätzung den Tanzenden schenken.
  • Je nach Empfinden der Klasse, nicht die ganze Lektion tanzen, sondern noch etwas Tanzfremdes einbauen. Evtl. ist die Klasse auch sehr schnell im Erlernen des Tanzes. Dann kann entweder ein weiterer Tanzteil (1 × 8 Zeiten) angehängt werden oder ganz etwas anderes gemacht werden.
  • Auf keinen Fall den Übungsteil künstlich verlängern, wenn alle SuS die Tanzschritte schon gut beherrschen.
  • Viele weitere einzelne Tanzmoves und Tanzstile unter: www.dance360-school.ch (Tanzstile) Falls das Thema wie erhofft Anklang gefunden hat, weitere Tanzstile oder Rhythmusinhalte mit der Klasse durchführen.
  • Mit dem ewz.danceaward hat die Stadt Zürich ihren eigenen jährlichen Tanz-Event, ein Tanzfest, an welchem Schulklassen ihre Kombis und Choreographien zum Besten geben können.