Tanzen macht Schule

Bewertungen

Für Lehrpersonen stellt das Bewerten im Bewegungsfeld «Bewegen, Darstellen und Tanzen» eine besondere Herausforderung dar, da es kein eindeutiges, quantitatives Bewertungsverfahren gibt, wie sie in anderen Sportarten zu finden sind.
Junge Frauen beim Tanzen auf einer Bühne in grünes Licht eingehüllt.
Foto: Verein Bewegungskultur, Hansjörg Egger

Bewertungen und Schülerleistungen im Bereich «Bewegen, Darstellen und Tanzen» sind ein wichtiger Bestandteil von Lern- und Bildungsprozessen im Schulsport. Die eigene Unsicherheit in diesem Bereich und die weitverbreitete Überzeugung, Tanz nicht bewerten zu können, sollen oder wollen, führt dazu, dass das «Bewegen, Darstellen und Tanzen» im Sportunterricht oft noch wenig angeboten wird.

Warum ist das Bewerten so schwierig? Es ist eine sehr persönliche Angelegenheit im Vergleich zu anderen Sportarten. Diese Tatsache vereinfacht das Bewerten nicht unbedingt. Auch wenn es im Tanz viele subjektive Bewertungskriterien gibt, kann man trotzdem klare Kriterien zur Beurteilung erstellen, die auch für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar sind.

Gute und stufengerechte Rahmenbedingungen für die Präsentation schaffen: ein zentraler Punkt, damit sich die Schülerinnen und Schüler möglichst sicher und wohl fühlen, wenn sie etwas präsentieren sollen.

Mögliche Bewertungskriterien

Realistisch, umsetzbar und sinnvoll für die Lehrperson sind drei bis vier Beurteilungskriterien für eine Gestaltungsaufgabe. Die Darstellung muss für die Lehrperson sehr einfach und übersichtlich sein.

Je nach Zielstufe (z. B. Kindergarten, Unterstufe) können es auch nur zwei relevante Beurteilungskriterien sein, die Aufschluss über das Niveau der Schülerinnen und Schüler geben.

Für gute Rahmenbedingungen sorgen.
Lehrpersonen sollen vor allem auch die Schülerinnen und Schüler vor ihrer grössten Angst schützen: sich zu blamieren! Tipps und Tricks.
• Darauf achten, dass die Schülerinnen und Schüler die Beurteilungskriterien
kennen. Behutsam damit umgehen, weil sich die Bewertung immer auf eine
Person und ihren Körper bezieht.
• In der Schule sollen die Gestaltungsprodukte (kleine Tanzabfolgen, Tänze,
kurze Sequenzen im Bereich Rhythmus, Musik) bewertet werden.
Die Schülerinnen und Schüler NIE alleine vortanzen lassen. Ideal sind 4-er
Gruppen. So sind die einzelnen in einer Gruppe aufgehoben und fühlen sich
nicht ausgestellt.
• Die Gruppen sollen ihre Gestaltung zweimal ausführen. Die bessere Darbietung
für die Bewertung soll genutzt werden (das ermutigt und beruhigt die
Schüler).
• Als Lehrperson versuchen, mit der Klasse eine angenehme und gute Atmosphäre
bei der Präsentation der Gestaltungsaufgaben herzustellen. Beispiele:
Zuschauende applaudieren, positive Feedbacks geben, loben und Respekt
für die Darbietungen zeigen.