Monatsthema 10/2016

Tchoukball

Im Tchoukball ist jegliche Behinderung des Gegners oder des Spielflusses untersagt: Zwei Teams besetzen gemeinsam das ganze Spielfeld und können vom Gegner unbehelligt auf beide Frames zielen. Dieser spezielle Aspekt verleiht dem Spiel einen erzieherischen Wert, von dem nicht nur Sportlehrerinnen und Sportlehrer profitieren können.
Kinder verteidigen den Frame beim Tchoukball.
Foto: Stéphane Bruhin

In seiner offiziellen Version lässt Tchoukball zwei siebenköpfige Mannschaften auf einem Spielfeld gegeneinander antreten, an dessen Enden je ein Frame steht, der von einem Halbkreis mit Dreimeterradius «geschützt» ist (die verbotene Zone); diesen darf man nicht mit dem Ball in der Hand betreten. Um einen Punkt zu erzielen, müssen die Spieler auf das Netz des Frames spielen. Und zwar so, dass der Ball dann auf dem Spielfeld ausserhalb der verbotenen Zone den Boden berührt, ohne dass die Gegner ihn fangen können. In diesem Fall wird die verteidigende Mannschaft zur angreifenden und spielt den Ball wieder an. Wenn die Verteidiger den Ball fangen, werden die Rollen getauscht und das Spiel geht ohne Unterbruch weiter.

Beim Tchoukball geht der Ball von Hand zu Hand; er wird weder auf den Boden geprellt noch mit den Füssen berührt. Die Verteidiger dürfen ihn weder abfangen noch die Gegner stören. Die Angreifer können deshalb beim Zusammenspiel und zum Entwickeln ihrer Aktion frei entscheiden und sich ungehindert bewegen. Sie bleiben bis zum Wurf auf den Frame in Ballbesitz. Es sei denn, einer von ihnen begehe einen Fehler (siehe «Spielregeln»). Dann erhält die andere Mannschaft den Ball.

Für die Schule massgeschneidert

Uneingeweihten mag Tchoukball schwer zugänglich scheinen, aber als Sportart eignet sie sich – mit wenigen Anpassungen – bestens für den schulischen Kontext mit Schülerinnen und Schülern zwischen zehn und fünfzehn Jahren. In den vier Einstiegslektionen dieses Monatsthemas werden die angepassten Regeln für die Schule nach und nach eingeführt und in einfachen Übungen direkt angewendet. Die gewählten Spielformen werden zunehmend komplexer (vom Spiel 2 gegen 2 auf einen Frame zum Spiel 4 gegen 4 auf zwei Frames).

Sind die Grundlagen einmal erarbeitet, kann die Lehrperson auf die Übungen im zweiten Teil dieser Broschüre zurückgreifen und eine Abfolge von Lektionen planen, in der die drei Spielphasen (Angriff, Verteidigung, Übergänge) und die wichtigsten technischen und taktischen Aspekte (Positionierung und Fortbewegung der Spieler) geübt werden. Bei den drei letzten Spielen handelt es sich um Vorschläge zur Weiterentwicklung der Kompetenzen für diese Sportart ohne Verwendung von Frames.

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