Parkour – Trainingsformen zu den Erscheinungsformen

Kreative Herangehensweisen ausprobieren und weiterentwickeln

Parkouristinnen und Parkouristen müssen von Beginn an lernen, wie sie mit ihren Bewegungen spielen können. Erst dann kann der freie Bewegungsgedanke seinen Platz einnehmen. Parkouristinnen und Parkouristen trainieren ab einem gewissen Alter oft selbstständig. Deshalb lernst du, wie du das freie Spiel im Training anleitest und steuerst. Die Teilnehmenden sollen möglichst schnell selbstständig oder mit Teamkolleginnen und -kollegen trainieren können. Das kann ab Stufe F3 entscheidend sein, um ihre Motivation positiv zu beeinflussen.

Parkour – Trainingsformen zu den Erscheinungsformen: Kreative Herangehensweisen ausprobieren und weiterentwickeln
Foto: Ludovic Vergères

Weitere Trainingsformen F2/F3


Ausweichen (F2)

Sich der Umgebungssituation anpassen.

Es können beliebig viele mitmachen. Die Teilnehmenden müssen sich in einem kleinen Bereich bewegen und dürfen sich gegenseitig nicht berühren. Sie müssen sich dabei immer bewegen und dürfen nie anhalten.

Variationen

  • Geschwindigkeit bestimmen (z. B. 0 = keine Bewegung; 10 = max. Geschwindigkeit) (+/−)
  • Den Bewegungsbereich verkleinern (+)
  • In einer Umgebung mit Hindernissen spielen (+)
  • Bewegungsmethode variieren (z. B. vierfüssig mit Blick nach oben oder unten, Zwergenschritte oder Sprünge ein- oder zweibeinig)

Weitere Kategorien: Bewegungen nachahmen, eine Challenge finden und bewältigen


Teamrun erarbeiten (F3)

Einen kreativen und flüssigen Run kreieren.

Die Teilnehmenden bilden Zweier- oder Dreiergruppen. Sie erarbeiten innerhalb der Gruppe einen Run. Die ganze Gruppe muss denselben Run sicher und flüssig ausführen. So siehst du, ob sie in der Lage sind, das Gelernte in ihre eigenen Kreationen einzubauen.

Variationen

  • Rahmenbedingungen bestimmen (z. B. einen Bereich festlegen, in dem sich die Parkouristinnen und Parkouristen bewegen dürfen) (−)
  • Eine oder mehrere Bewegungen definieren, die sie integrieren müssen (+)

Helfen und sichern: Falls du die Übung draussen durchführst, ist es wichtig, dass die Umgebung frei von gefährlichen Stellen ist oder du diese den Parkouristinnen und Parkouristen deutlich machst. Begeh die Stellen mit ihnen und zeig Möglichkeiten auf, wie sie diese sicher nutzen. Dasselbe gilt für risikoreiche Spots, welche die Kinder und Jugendlichen zu gefährlichen Moves verleiten könnten (z. B. High Drops).

Tipps und Tricks: Trainiert ihr vor der Übung bereits in derselben Umgebung, ist diese vertrauter, und es fällt den Teilnehmenden leichter, einen Run zu erstellen.


Bewegung aufzwingen (F3)

Du gibst eine bestimmte Bewegung vor. Alle müssen dafür eine einleitende und eine fortsetzende Bewegung finden, sodass eine fliessende Abfolge von drei Bewegungen entsteht.

Variationen

  • Nur eine Einleitung oder eine Fortsetzung finden (−)
  • Für eine Bewegungsabfolge eine Einleitung und eine Fortsetzung finden (+)

Helfen und sichern: Die vorgegebene Bewegung solltest du vor der Übung gründlich mit den Parkouristinnen und Parkouristen üben, damit sie alle sicher ausführen können. Es hilft zudem, wenn du die Zone eingrenzt. Stell sicher, dass die Umgebung frei von gefährlichen Stellen ist oder du diese mit der Gruppe besprichst.

Tipps und Tricks: Du kannst die Übung gut ins Aufwärmen integrieren. Fordere die Parkouristinnen und Parkouristen auf, die Übung einzeln durchzuführen, um ihre Kreativität zu fördern. Lass ihnen dafür genügend Raum.