Schulsportlager – Erlebnisbericht

Die grosse Fahrt rund um den Bodensee

Ende August 2018 fuhren rund 60 Kinder der 5./6. Klassen der Kreisschule HOEK im Rahmen eines Sommerlagers auf dem Fahrrad über rund 222 km um den Bodensee herum.

Gestartet wurde beim Rheinfall in Schaffhausen, welchen man natürlich zuerst noch bestaunen wollte. In Kleingruppen von rund 5 bis 7 Personen fuhren wir dann dem Rhein entlang in Richtung Bodensee.

Nach einem Halt in Stein am Rhein fuhren wir in der längsten Etappe der Woche bis nach Ludwigshafen, wo wir auf einem Zeltplatz unsere Zelte aufschlugen. Der zweite Tag führte uns mit einem Zwischenstopp beim Affenberg bis nach Friedrichshafen. Dort ging es auf die Fähre nach Romanshorn um die zweite Nacht auf einem Campingplatz auf Schweizer Boden zu verbringen.

Am nächsten Tag ging es mit derselben Fähre zurück nach Friedrichshafen und gemeinsam fuhren wir nach Bregenz in Österreichische. Hier konnten wir insgesamt zweimal übernachten und hatten so ein wenig mehr Erholung und Zeit für Musse. Nach anfänglich sensationellem Wetter fing es hier am zweiten Tag an zu regnen und so blieb es leider bis zum Ende der Woche.

Trotzdem haben alle Kinder das grosse Abenteuer sensationell gemeistert und neben ein paar Krankheitsfällen hat alles wunderbar geklappt.  

Pascal Bussmann, Beauftragter für Bewegung und Sport, Kantonale Sportfachstelle Solothurn

Unverzichtbare Vorbereitung

Mit folgenden Herausforderungen mussten wir uns auseinandersetzen:

  • Elternarbeit: An einem speziell einberufenen Elternabend wurden die Pläne präsentiert, die Gefahren thematisiert und das Vorhaben konkretisiert. Hier ging es darum, Mitsprache zu ermöglichen, auf Fragen einzugehen und Ängste abzubauen. Unter der Woche wurden wir vom regionalen Radio 32 begleitet und jeden Tag wurden die letzten Neuigkeiten zum Lager gesendet. Zudem unterhielten wir einen Blog, welcher regelmässig die neusten Bilder und Berichte übermittelte. Die Eltern konnten sich also jederzeit super informieren, was vor Ort so läuft.
  • Landesgrenzen: Die Reise führte von Schweizer Boden ausgehend über Deutschland nach Österreich und wieder zurück in die Schweiz. Dafür mussten wir von jedem Kind eine Identitätskarte haben und in einem Fall mussten wir sogar das OK des Konsulats einholen, was glücklicherweise auf den letzten Drücker klappte.
  • Finanzierung: Um die Übernachtungen auf verschiedenen Campingplätzen in drei Ländern, die Verpflegung, die Begleitfahrzeuge inklusive Reisecar mit Veloanhänger und alle Eintritte bei Ausflügen finanzieren zu können, mussten wir uns etwas Besonderes einfallen lassen. Neben den Elternbeiträgen (20.- Franken pro Kind und Lagertag) und den Geldern des Bundes (über J+S) organisierten wir ein Badeentenrennen im Dorfbach vor Ort. Jedes Kind ging auf die Suche nach Sponsoren, welche eines oder mehrere Badeentchen finanzierten und damit ins Rennen stiegen. Innerhalb der Gruppe wurde ein Wettbewerb gestartet, wer am meisten Entchen verkaufen kann. Beim Rennen selber konnten die Teilnehmenden Tageseintritte für Familienattraktionen ihrer Wahl gewinnen. An einem wunderschönen Samstagmorgen wurden zu Kaffee und Kuchen und über mehrere Qualifikationsrennen die Finalteilnehmenden auserkoren. Schlussendlich kostete uns das ganze Abenteuer nach Abzug der Eltern- und Bundesbeiträge für rund 80 Personen noch knapp 30.- Franken pro Person.  
  • Verpflegung: Ein Küchenteam hatte die Herausfordernde Aufgabe, die 80 Personen jeden Tag unterwegs an verschiedensten Plätzen zu verpflegen. Mit bis zu 70 Fahrradkilometern pro Tag musste den Körpern doch einiges an Energie zurückgeführt werden. Jeweils nach rund 15 bis 20 Kilometern wartete das Küchenteam bei einem «Verpflegungsposten» auf uns und am Mittag und Abend mussten jeweils grössere Menüs gekocht werden.
  • Fahrräder & Zelte:  Bereits im Vorfeld wurden die Fahrräder von zwei Veloprofis genauer unter die Lupe genommen und die Eltern erhielten bei Bedarf den Auftrag, konkrete Stellen reparieren oder ergänzen zu lassen. Einige Ersatzfahrräder wurden für Notfälle organisiert und mitgenommen. Die Zelte wurden ebenfalls weit im Voraus organisiert und auf dem Schulhausareal aufgestellt. So konnten wir den Kindern den Aufbau in zuvor bestimmten Gruppen üben lassen und allfällige Mängel am Material beheben. Auch im Fall der Zelte wurde Zusatzmaterial eingepackt, nur für den Fall.
  • Hör- und Sehbehindertes Kind: Ein pensionierter Tandemfahrer kümmerte sich unter der Woche um unser hör- und sehbehindertes Kind, welches wir natürlich unbedingt dabeihaben wollten.