Praxisbeilage 27

Rugby

Rugby in der Schule? Das Mannschaftssportspiel ist mit vielen Vorurteilen behaftet und wird in seinen wahren Werten oft verkannt. Ein Plädoyer für Rugby in der Schule.

Rugby ist ein Kontaktsport, bei dem zwei Teams fair und respektvoll um Ball und Raumgewinn kämpfen.Das Ziel des Spieles ist, dass zwei Teams mit fünfzehn, zehn oder sieben Spielern unter Einhaltung von Fairplay und Regeln mittels Tragen, Passen, Kicken oder Niederlegen des Balles so viel Punkte wie möglich erzielen. Das Team, das die meisten Punkte erzielt, ist Sieger.

Ergreifen Sie die Gelegenheit!

Rugby eignet sich für jeden Schüler und jede Schülerin. In der Tat können alle sofort mitspielen, da das Spielprinzip sehr einfach ist und zu Beginn keine bestimmten technischen Fertigkeiten verlangt. Auch der geschickteste Schüler braucht zu jedem Zeitpunkt seine Mitspieler, um vorwärts zu kommen. Das unterscheidet Rugby von anderen Sportspielen – z. B. Handball oder Basketball – wo die Beherrschung des Dribbelns oft den Alleingang ermöglicht.

Der notwendige starke Mannschaftsgeist fördert gegenseitige Hilfeleistungen, Solidarität und Respekt. Rugby eignet sich darum auch gut bei motorischen/ physischen Unterschieden in der Klasse. Es lehrt die Schüler, sich mit den anderen zu organisieren, Berührungen zu akzeptieren und Emotionen zu kontrollieren.

Neue Rollenverteilung

Der erzieherische Wert resultiert aus den Besonderheiten des Spiels. Wer lernt, seine Gefühle, trotz gegnerischer Tuchfühlung im Griff zu haben, eignet sich Eigenschaften wie Mut, Loyalität und Entscheidungsfreude an. Rugby unterscheidet sich bereits in den Grundlagen von zahlreichen anderen Spielen: Beim Rugby darf man – ja man muss sogar – mit dem Ball in den Händen laufen, den Ball nur nach hinten passen und den Ballbesitzer tackeln.

Die Regelkonforme körperliche Auseinandersetzung ist daher die erste Herausforderung, die es zu lösen gilt; dies gilt vor allem für gemischte Klassen. Körperliche Auseinandersetzungen präsentieren zudem Situationen, in welchen sich die Paarung – Risiko/ Sicherheit – ausarbeiten lässt – sicher ein spannendes Thema für den Sportunterricht!

Bereichernder Inhalt

Die Grundregeln des Rugbys drücken dem Spiel ihren Stempel auf. Es sind zwar wenige, und doch garantieren sie einen rugby-spezifischen Spielsinn. Rugby ist ein körperbetontes Mannschaftsspiel, das sich von den anderen Spielen durch Kontinuität (Halteregel) und einer klaren Frontlinie (Abseitsregel) unterscheidet.