Monatsthema 08/2017

Rugby s’cool

Das Projekt «Rugby s’cool» fördert das Rugbyspielen in den Schulen und soll zugleich die Qualität des Unterrichts verbessern. Rugbyspezialisten unterstützen die Lehrpersonen darin, den Schülern das Spiel näher zu bringen, und stellen ihnen konkrete didaktische und methodische Hilfsmittel zur Verfügung.
Ein Junge mit Ball in den Hànden wird von Kameradinnen angegriffen.

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Als Team-Kampfsportart beruht Rugby auf gut verankerten Werten. Integrität, Respekt, Disziplin, Solidarität und Kooperation gewährleisten die Sicherheit der Spieler und den Spielfluss. Um Rugby spielen zu können, sind mit den Kindern zunächst grundlegende Etappen zu absolvieren:

  • Sich die Werte des Kampfs aneignen: Rechte hat der Spieler so viele, wie seine Fantasie zulässt. Aber sie gehen Hand in Hand mit den Pflichten des Spielers gegenüber Partnern und Gegnern. Die Spielenden sind moralischer Integrität und unbedingtem Respekt vor den Regeln verpflichtet, weil sich sonst die Sicherheit des Spiels und der Spieler nicht sicherstellen lässt. Die Maxime «Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu» kommt hier voll zum Tragen.
  • Mit der Angst vor dem Kontakt mit dem Gegner umgehen lernen: Ihn umarmen, zurückstossen, zusammen mit ihm hinfallen – all dies erfordert eine spezielle emotionale Bewältigung. Die Angst vor einem Kampf, der rau zu werden droht und die damit verbundenen Unsicherheiten – rennt der Gegner schnell, ist er allein, ist er gross und stark? – erfordern viel Mut.
  • Intelligentes Auswählen der Spieloptionen, um zu punkten: Allein oder zusammen mit den Partnern spielen, angreifen oder ausweichen, vorwärts spielen oder passen – all dies sind Lösungen, die eine Überlegung wert sind und sie ermöglichen es, den Gegner aus dem Spielfluss zu bringen und einen Versuch zu lancieren.

Solidarität und gegenseitige Hilfestellung entwickeln

Nicht selten können sich Schüler innerhalb ihrer Klasse behaupten, weil sie sich im Rugby tapfer schlagen oder durch Geschicklichkeit auffallen. Aber auch weil sie sich durch Fairplay oder bemerkenswerte Loyalität auszeichnen. Rugby ermutigt auch scheuste Schüler, ihre Fähigkeiten offensiv einzusetzen während einer Aktivität, bei der das Kollektiv wichtiger ist als individuelle Stärken und Taten mehr zählen als Worte. Die Lehrperson kann Solidarität und Hilfsbereitschaft fördern, was im Bedarfsfall erlaubt, die Stimmung innerhalb einer Klasse zu verbessern.

Das Projekt «Rugby s’cool» stellt Sportlehrpersonen eine Einführung in der Klasse zusammen mit Experten (siehe Kasten unten) sowie strukturierte Unterrichtshilfen zur Verfügung, die mit Unterstützung von World Rugby, des Schweizerischen Rugbyverbands und des Bundesamts für Sport BASPO entstanden sind. Dieses Monatsthema stellt rund dreissig Spielanleitungen für fünf Bereiche während einer Lektion vor, die sich individuell zu einem Fächer zusammenstellen lassen.