Buchtipp

Verlorener Kampf

Der Tübinger Sportwissenschaftler Helmut Digel versammelt in einem Buch über Betrug im Sport seine Beiträge zum Anti-Dopingkampf.

Der Freizeitsport ist vom Problem des Dopingbetrugs ebenso betroffen wie der Hochleistungssport. Und seit den Anfängen sportlicher Wettkämpfe versuchen Athleten ihre Gegner mittels unerlaubter Substanzen zu betrügen. Besonders betroffen war und ist auch der deutsche Wettkampfsport, in dem die Spitze des Eisbergs über viele Dopingskandale immer wieder die öffentliche Aufmerksamkeit erregte.

Der Kampf gegen den Dopingsumpf muss immer wieder Niederlagen einstecken: Viele Initiativen gegen den Dopingbetrug waren erfolglos oder haben sich als unzureichend erwiesen. Wie Digel in seinem Buch umschreibt, kommt immer deutlicher der Sachverhalt zum Tragen, dass die eigentlich am Dopingbetrug Beteiligten an einer wirklichen Aufklärung und Bekämpfung ganz offensichtlich nicht interessiert sind.

Dies gilt für die Politik, die Wirtschaft und die Sportorganisationen gleichermassen. Es gilt aber auch für die Athleten und die Trainer. Der Autor spricht deshalb von einem verlorenen Kampf. Dies liegt vor allem dann nahe, wenn jemand sich vier Jahrzehnte engagiert gegen Doping eingesetzt hat und nachhaltige Erfolge ausgeblieben sind.

Markus Küffer, Leiter Mediathek, Bundesamt für Sport BASPO, 2532 Magglingen